Mit elf Stadträtinnen und Stadträten war die CDU in der vergangenen Legislaturperiode zwar noch immer stärkste Kraft im Gemeinderat, hat aber gegenüber früheren Zeiten deutlich an Glanz verloren.

Auf die Grand-Dame der CDU, Renate Breuning, folgte Klaus Martin, der sein Amt dann im vergangenen Jahr an Dirk Sautter übergab, damit dieser vor der Kommunalwahl noch Zeit hat, sich einzufinden.

Allerdings ist Sautter bis jetzt eher unauffällig geblieben, genauso wie Dietmar Wildi, seit Jahren Stimmenkönig der Fraktion, sucht er den Ausgleich, wägt ab und will es eher allen recht machen.

Ein schwieriges Geschäft

Mit SPD-Mann Kubon an der Spitze konnte die CDU ihre Positionen klarer vertreten, die Arbeit mit dem CDU-Bürgermeister Roth ist einfacher geworden – die Fraktion folgt ihm in aller Regel, auch bei Dingen, wo es besser wäre, auch mal zu meutern.

Es allen recht zu machen, immer Villingen und Schwenningen gleich zu bedenken und dann auch noch den Ortschaften das Gefühl zu geben, sich stets für ihre Belange einzusetzen, ist ein schwieriges Geschäft. Das zeigt sich an den Antworten der Fraktion, die kleinteilig auflistet, was sie alles an – zugegebenermaßen auch wichtigen – kleinen Dingen erreicht hat.

Es geht auch nicht, immer nur abzuwägen und zu sagen, man könne das eine nicht gegen das andere ausspielen und nicht ein Museumsquartier gegen Kindergartenplätze aufrechnen.

Hier fehlt ein klares Statement

Denn genau das will ich als Wählerin im Zweifelsfall wissen: Ich will als Mutter wissen, ob sich die CDU ganz klar und massiv für Kindergartenplätze einsetzt und dafür auch bereit ist, etwas anderes über Bord zu werfen.

Als kulturinteressierte Bürgerin will ich wissen, ob die Fraktion mit ganzer Kraft für ein Museumsquartier kämpft, weil das für meine Lebenswirklichkeit wichtig ist. Hier fehlt eindeutig ein klares Statement, wofür die Fraktion wirklich kämpfen will, wenn es hart auf hart kommt.

Also, lieber den Bauchladen etwas aufräumen und dem Wähler klar sagen, wofür die CDU steht. Auch wenn es hier oder dort Sympathien kostet – es wäre ehrlicher.

Hier lesen Sie, wofür die SPD im Gemeinderat steht.