Mitten rein: Als Sabine Rösner und ihr Mann 2013 nach Überlingen zogen, kauften sie im Herzen der Altstadt eine Dachgeschosswohnung. Sie stammt aus Riedlingen, ihr Mann aus Friedrichshafen, „und uns war klar, dass wir irgendwann an den See wollen“: Nicht städtisch, nicht dörflich, „aber so, dass man sich noch kennt“, sollte der Ort gestrickt sein, an dem sie alt werden möchten.

Eine Frage an Sabine Rösner Video: Stefan Hilser

In der Gymnastik Kontakt geknüpft

Sie war Lehrerin für Sonderpädagogik, arbeitete als Rektorin, Schulrätin, Schulreferentin und bis zu ihrer Pensionierung als Schulamtsleiterin in Donaueschingen. Nimmt man ihren Blick als Schülerin von einst hinzu, kennt sie Schule aus sechs Perspektiven.

Nach ihrer Ankunft vor elf Jahren in Überlingen hat sich Sabine Rösner in einer Gymnastikgruppe „von Honoratiorinnen und Alteingesessene unter die Fittiche nehmen lassen“ und dabei schnell einen tieferen Zugang zur Stadt gefunden. Sie engagiert sich im Verein Lesezeichen, in der Chorgemeinschaft, und bei den Stadtverschönerern, einer Gruppe, die aus Helfern bei der Landesgartenschau hervorgegangen ist. „Mir ist es leicht gefallen, Kontakt zu finden“, nimmt sie Bezug auf einen Zeitungsbericht über einen verhinderten Neubürger, Konrad Reichel, der keinen Anschluss fand und zurück nach Mannheim zieht.

Ratserfahrung in Marbach gesammelt

Sabine Rösner, Jahrgang 1956, kandidiert bei den Kommunalwahlen, obwohl, oder gerade weil, sie schon einmal in einem Gemeinderat gesessen hat. Dinge im Kleinen selbst gestalten zu können, das mache für sie den Reiz an der Ratsarbeit aus. In Marbach saß sie von 1994 bis 2006 im Gemeinderat, in den Jahren, in denen sie eine Förderschule leitete. „Das war für mich als Schulleiterin genial, weil ich die Verwaltung ganz neu kennenlernte.“

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Schule aus vielen Perspektiven

Nach ihren zwölf Rektorinnenjahren wechselte Rösner für fünf Jahre als Schulrätin ans Staatliche Schulamt Ludwigsburg, anschließend für sieben Jahre als Schulreferentin für Sonderschulen ans Regierungspräsidium Stuttgart, bevor sie von 2015 bis zu ihrer Pensionierung Ende 2021 die Leitung des Staatlichen Schulamts in Donaueschingen übernahm. Sie lernte Schule in vielen Perspektiven kennen, gerade auch während der Pandemie.